Symposium 17.05.2025
„Da bauen wir erstmal ´ne Brücke hin“ oder doch ein bisschen komplexer? – Das THW in der Katastrophenlage – Christian Kranz
Der Vortrag von Christian Kranz beleuchtet die wichtige Rolle des Technischen Hilfswerks (THW) in Katastrophenfällen, insbesondere bei der Notfallinfrastruktur und dem schnellen Wiederaufbau. In verschiedenen Memes online wird das THW etwas spöttisch auf den Bau von Brücken reduziert, doch die Realität ist weitaus komplexer. Kranz zeigt auf, wie das THW nicht nur physische Barrieren überwinden, sondern auch logistische und technische Herausforderungen meistern muss, um im Katastrophenfall effizient und sicher zu handeln. Der Vortrag gibt wertvolle Einblicke in die Bedeutung der Zusammenarbeit verschiedener Einheiten und in die Fähigkeiten des THW, Katastrophenlagen zu entschärfen und kritische Infrastruktur schnell wiederherzustellen.
„Wenn die Katastrophe kommt, darf es nicht katastrophal laufen“ – Erste Erkenntnisse der europäischen „Magnitude Full-Scale-Exercise“ – Jörg Kirschenlohr
Magnitude Full-Scale-Exercise – so der etwas sperrige Name der im vergangenen Jahr großteils auch im Neckar-Odenwald-Kreis durchgeführten europaweiten Übung. Der Vortrag von Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr bietet spannende Einblicke in die europäische Großübung „Magnitude“, bei der verschiedene Länder ihre Reaktionsfähigkeit auf Katastrophen gemeinsam testeten. Kirschenlohr erläutert, welche Lehren aus der Übung gezogen wurden und warum es entscheidend ist, in echten Krisensituationen nicht nur schnell zu reagieren, sondern auch auf lange Sicht effektiv zusammenzuarbeiten. Dieser Vortrag ist besonders relevant, da er aufzeigt, wie internationale Zusammenarbeit im Katastrophenschutz verbessert werden kann und welche Best Practices aus der Übung auf reale Einsätze angewendet werden können.
„Betreuung – eine Aufgabe für die Polizei?“ – Der polizeiliche Einsatzabschnitt Betreuung – Andreas Hammer
„PSNV-Einsatz in komplexen Lagen – Katastrophe für die Psyche?“ – Sven Mautner
Sven Mautner behandelt im Vortrag die Bedeutung des Psychosozialen Notdienstes (PSNV) in Katastrophenfällen. Psychische Belastungen und Traumata sind häufig unterschätzte, aber äußerst kritische Folgen von Katastrophen. Mautner zeigt auf, wie PSNV-Teams in komplexen Lagen arbeiten, um Opfer, Einsatzkräfte und andere Betroffene zu unterstützen. Der Vortrag beleuchtet die psychische Dimension des Katastrophenschutzes und erläutert, wie wichtig es ist, auch psychische Erholung und Traumabewältigung in den gesamten Einsatzablauf zu integrieren. Dies ist ein besonders wichtiger Aspekt, da die mentale Gesundheit langfristige Auswirkungen auf die Erholung der Gemeinschaft nach einer Katastrophe hat.
„Zivilmilitärische Zusammenarbeit – keine Katastrophe!“ – Die Bundeswehr im Katastropheneinsatz – Oberstleutnant Jörg Weindl
In diesem Vortrag erläutert Oberstleutnant Jörg Weindl die Rolle der Bundeswehr im Katastrophenschutz und die Bedeutung der zivilmilitärischen Zusammenarbeit. Viele Katastrophen erfordern einen groß angelegten Einsatz von Ressourcen, die über die Kapazitäten ziviler Organisationen hinausgehen. Weindl erklärt, wie die Bundeswehr in Krisensituationen eine wertvolle Unterstützung für den Katastrophenschutz leisten kann, ohne dass es zu Konflikten mit zivilen Behörden kommt. Der Vortrag thematisiert, wie die Bundeswehr flexibel in Notlagen integriert werden kann und welche Erfahrungen aus vergangenen Einsätzen dabei helfen können, die Zusammenarbeit zu optimieren.
„Katastrophe aus der Vogelperspektive“ – Die DRF im Katastrophenfall – Daniel Wasilewski
„Social Media im Einsatz - Monitoring ergänzt das Lagebild“ – Christoph Dennenmoser
Christoph Dennenmoser führt uns in die Welt der Virtual Operations Support Teams (VOST) ein. In Krisenzeiten ist eine schnelle und verlässliche Kommunikation von entscheidender Bedeutung. Dieser Vortrag beleuchtet, wie ein VOST in Echtzeit auf Ereignisse reagiert und die Öffentlichkeit mit wichtigen Informationen versorgt, um Gerüchten und Fake News entgegenzuwirken. Dennenmoser erklärt die Aufgaben und Technologien hinter der Arbeit eines VOST und zeigt, warum eine gut funktionierende Krisenkommunikation und die dafür notwendige Überwachung von Social Media und Internet-Monitoring ein unverzichtbarer Bestandteil des Katastrophenschutzes ist.
„Rettungshunde - Supernasen im Großschadensfall“ – Alex Roos
Rettungshunde sind hochspezialisierte Einsatzmittel, deren Fähigkeiten auch in Großschadenslagen Leben retten können. Der Vortrag vermittelt einen fundierten Überblick über Strukturen, Einsatzbereiche und aktuelle Entwicklungen im Rettungshundewesen. Vorgestellt werden unter anderem die Landesarbeitsgemeinschaft Rettungshunde Baden-Württemberg sowie die international tätige Organisation I.S.A.R. Germany als Beispiele für funktionierende Organisation und Einsatzkoordination im In- und Ausland.
Einblick wird in die verschiedenen Einsatzsparten gegeben: Flächensuche, Mantrailing, Trümmersuche
Anhand von Praxisbeispielen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis sowie aus Einsätzen anderer Organisationen wird die Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit der Rettungshundeteams aufgezeigt. Ziel ist es, die Chancen und Grenzen des Rettungshundeeinsatzes im Katastrophenschutz praxisnah und fachlich fundiert darzustellen und die Bedeutung dieser Ressource im Gesamtsystem Bevölkerungsschutz zu unterstreichen.